FSJlerin Vogt finanziert FSJ – fünf Jungtrainer stehen beim SV Glehn in den Startlöchern

FSJlerin Vogt finanziert FSJ – fünf Jungtrainer stehen in den Startlöchern (Quelle SV Glehn)

Beim SV Glehn steht die nächste Generation Trainer bereits in den Startlöchern: In Jule Kellers, Soraya Hassan, Marius Meffert, Jan Saul und Florian Schelewski verstärken gleich fünf Jugendspielerinnen und -spieler ab der kommenden Spielzeit das große Betreuerteam der Glehner Jugendabteilung. Mit den beiden neuen Freiwilligendienstleistenden Enrico Dautzenberg und Niklas Mertens wird zudem die Erfolgsgeschichte FSJ beim SV Glehn mit einem kleinen Jubiläum fortgesetzt: Die beiden Youngster sind die Nummer neun und zehn seit Simon Bayer 2010 im Modellprojekt von Schule und Verein gestartet war.

 


„Unsere Jungtrainer wollen nicht zur einfach ein wenig schnuppern, sie wollen es gleich richtig machen“, sagt Glehns Jugendleiter Norbert Jurczyk. Deswegen besuchen die fünf in den Herbstferien einen zentralen Lehrgang des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) in der Sportschule Wedau, der die Youngster zu „Teamleitern Kindertraining“ ausbildet. „Für dieses Seminar geht knapp die Hälfte der Ferien drauf. Dass die Mädels und Jungs sofort dafür zugesagt haben, ist schon ein starkes Statement“, so Glehns Chef der rund 300 Mitglieder starken Abteilung. Die beiden U15-Spielerinnen Kellers und Hassan verbleiben als Assistentinnen bei der U11 und U9 im Mädchenfußball, ebenso A-Jugend-Keeper Saul, der bei der U13 die Ausbildung der Torhüterinnen übernehmen soll und dafür noch eine weitere Ausbildung erhält. Die beiden 17-Jährigen A-Jugend-Kicker Meffert und Schelewski werden in der F-Jugend und bei den Bambinis eingesetzt.

 

Die beiden neuen FSJler 2018/19: Enrico Dautzenberg (l.) und Niklas Mertens (Quelle: SV Glehn)

Auch die beiden neuen FSJler haben ihren Einsatzbereich überwiegend im Kinderfußball. Beide trainieren schon seit längerer Zeit die F-Jugend des Jahrgangs 2010 und werden nun zusätzlich mit den U9- und U11-Mädchen betraut. Darüber hinaus bieten die Freiwilligendienstleistende künftig zweimal wöchentlich ein Spezialtraining mit dem Schwerpunkt Technik/Koordination an. „Mit dieser dritten Trainingseinheit in der Woche wollen wir ein Modell zur Talentförderung im Verein wieder aufleben lassen“, sagt Jugendvorstand Georg Goffin. „Dabei verstehen wir unter Talentförderung auch, dass wir uns um diejenigen Kinder kümmern wollen, die aus den verschiedensten Gründen noch nicht so weit in ihrer Entwicklung stehen“, so Goffin, der auf die besondere Vereinsphilosophie des SV Glehn in dieser Hinsicht verweist.

 

Aufgrund der Vielzahl der anstehenden Aufgaben hat sich der Verein entschlossen, erstmals zwei FSJ-Stellen zu besetzen. Rund ein Drittel ihrer Arbeitszeit von 39 Stunden werden Dautzenberg und Mertens in der Grundschule Glehn verbringen, dort den Sportunterricht in den Vormittagsstunden verstärken und im offenen Ganztag eine AG für Mädchenfußball anbieten. „In den Nachmittagsstunden stehen dann administrative Aufgaben auf dem Programm, Arbeiten an der ab August neu aufgelegten Vereinshomepage oder kleinere Pflegeaufgaben rund um das Sportmaterial auf der Platzanlage“, so Jurczyk. Danach geht es an die Kernaufgabe des FSJ: Die Arbeit mit den Kindern beim Training und Spielbetrieb in den jeweiligen Mannschaften. Und auch die Abendstunden werden Dautzenberg und Mertens häufig auf der Anlage verbringen. Beide spielen natürlich in den Glehner Seniorenmannschaften Fußball.

 

 

Die FSJler in der Geschichte des SV Glehn mit dem Jugendvorstand Georg Goffin, Andrea Lötzgen und Norbert Jurczyk (Quelle SV-Glehn)

Im Vorfeld des bevorstehenden Jubiläums mit FSJler Nummer zehn hatte der SV Glehn alle bisherigen „Freiwilligen“ zu einem „Come together“ eingeladen. Bis auf eine Ausnahme konnten auch alle Ehemaligen der Einladung folgen. Nike Vogt, FSJlerin 2011/12, wartete dabei mit einer Überraschung für die Verantwortlichen auf: „Der Verein hat mir mit dem FSJ und dem anschließenden Praktikum einiges auf meinem Weg mitgegeben“, so die gebürtige Kranenburgerin, die nach Ablauf ihres Einsatzjahres in Nimwegen studierte und nun in der Jugendsozialarbeit hauptamtlich tätig ist. Vogt erklärte sich spontan bereit, die Kosten eines Monats FSJ in Höhe von 430,00 € zu übernehmen. „Das ist schon eine tolle Story, dass eine ehemalige FSJlerin ihre Nach-Nachfolger finanziert“, sagt Jurczyk, „und das macht uns mehr als stolz.“