Die beliebte Fotoausstellung in Schloss Dyck ist in diesem Jahr dem 250. Geburtstag des Fürsten Joseph gewidmet. Vom 26. März bis 27. August 2023 entführt sie die Besucher in die exotische Welt historischer Treibhäuser, botanischer Gärten und ferner Wüstenregionen.
Fotografien eindrucksvoller historischer Treibhäuser und skurril geformter Sukkulenten erinnern an eine verschwundene Epoche, die sowohl von abenteuerlichen Forschungsreisen als auch von zukunftsgläubiger Technikbegeisterung geprägt war. Gezeigt werden vier künstlerische Positionen, deren jeweiliger Themenschwerpunkt in der Passion des Fürsten Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773-1861) eine Klammer finden. Bekannt war der Adelige für seine botanische Leidenschaft. Ihn hatte ab 1800 ein wahres Sammelfieber gepackt, sodass der Fürst aus allen Teilen der Welt Pflanzen nach Dyck schaffen ließ, wo für seine kostbaren Schätze unterschiedlich klimatisierte Gewächshäuser errichtet wurden. International berühmt war die Dycker Sammlung hinsichtlich ihrer Fettpflanzen, wobei sich der Fürst besonders mit Kakteen, Aloen und Mittagsblumen befasste.
Verborgene Wunder der Natur teilen
Wie Fürst Joseph will auch Martin Heigan den Menschen die verborgenen Wunder der Natur nahebringen. Der Fürst holte sie in seine Gewächshäuser, Heigan wiederum fängt sie ein in seinen Fotografien von entlegenen Wüstenregionen des südlichen Afrikas. So teilt er insbesondere die Schönheit ungewöhnlicher Sukkulenten in einer vom Menschen unberührten Umgebung mit der Welt. Das Eckzimmer des Obergeschosses im Hochschloss ist ausschließlich seinen Werken gewidmet.
Faszinierend: Kakteen und Sukkulenten
Der evangelisch-lutherischer Pastor Lars Hammar aus Tucson, Arizona ist fasziniert von den natürlichen Formationen. Er begeistert sich wie Fürst Joseph für Kakteen und Sukkulenten und zeigt den Betrachtern in seinen Nahaufnahmen die sonderbaren teils geometrischen, teils abstrakten Details dieser Pflanzen.Im Salon finden wir nur seine Fotografien.
Gestaltete Landschaft im Fokus
Der Park von Schloss Dyck – ein beeindruckendes Beispiel für einen englischen Landschaftsgarten – entstand unter der Ägide des Fürsten Joseph. Angelegt wurde dieses Naturdenkmal im Geiste der Aufklärung.Die in Berkeley, Kalifornien lebende Marion Brenner, eine der führenden Fotografinnen im Bereich der Landschaftsarchitektur, teilt die Passion des Fürsten für gestaltete Landschaft – insbesondere für die englischen Gärten des 18. Jahrhunderts. „Meine Aufgabe ist es, die gebaute Umwelt zu fotografieren. Mich interessiert vor allem, wie sich die Kultur auf das Land und die Natur auswirkt, wie wir sie kontrollieren wollen, was wir als Schönheit empfinden und welche politischen Implikationen eine gestaltete Landschaft hat.“Den größten Teil ihrer Fotografien findet man im Lambriszimmer.
Traumwelten unter Glas
Das Turmzimmer präsentiert Fotografien von Werner Pawlok, dem es um das Bild als eigenständige Schöpfung geht. Die fotografische Aufnahme ist nur ein erster Schritt. Eine ebenso wichtige Komponente ist die digitale Nachbearbeitung am Bildschirm, bei der Farbe Kraft und Intensität in seine Motive bringt. Die einzigartige Faszinationskraft der frühen Gewächshäuser ins Bild zu rücken, war für Pawlok eine besondere Herausforderung. In seinen Greenhouse-Aufnahmen kontrastieren von Licht durchflutete Filigrankonstruktionen in geometrisch strengen Formen mit der unbändigen Vielfalt tropischer Vegetation und enthüllen ein grünes Farbenmeer. Pawlok zeigt die frühen Gewächshäuser als Traumwelt unter Glas und zugleich als Bühne für die ehrgeizigsten Trophäen der Botanik aus der exotischen Pflanzenwelt der Tropen. Nicht zuletzt schafft er mit seinen Aufnahmen die visuelle Erinnerung an eine der phantastischen Forschungsreisen des 19. Jahrhunderts.Ähnlich dürften auch die Dycker Gewächshäuser Bühne für Fürst Josephs kostbare Pflanzen-Schätze aus aller Welt gewesen sein und ihren Besuchern einen Hauch von Forschungsreise-Erlebnis beschert haben.
Vier künstlerische Positionen im Ensemble
Während einige Räumlichkeiten gezielt nur einen Themenschwerpunkt aufgreifen, vereinen Galerie, Kabinett und der Saal alle vier künstlerischen Positionen. So kann der Betrachter die Themenvielfalt der Ausstellung auf einen Blick genießen, sich vom grünen Fieber des Fürsten anstecken lassen und exotische Fieberträume durchleben.
Ausstellungszeiten: 26. März bis 27. August | DI – FR von 14 – 18 Uhr | SA, SO, FT von 12 – 18 Uhr
Ausstellungsort: Obergeschossräume des Hochschlosses
Preise: Der Eintritt ist im Parkeintritt enthalten. Erwachsene zahlen 11 Euro, ermäßigt 8 Euro, Kinder zwischen 7 und 16 Jahren 2 Euro Parkeintritt.
Parkplätze stehen kostenfrei zur Verfügung.