Otto neue Jugendleiterin – neue Strukturen und Satzung verabschiedet.
Der SV Glehn musste bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung gleich mit mehreren Traditionen brechen: Erstmals seit vielen Jahren fand die Sitzung des höchsten Vereinsorgans nicht am letzten Januar-Freitag und nicht in der Gaststätte Alt Glehn, sondern im Frangensaal statt. Die Corona-Schutzvorschriften hatten zu Jahresbeginn keine Präsenzveranstaltung zugelassen.
Denn die Tagesordnung war prall gefüllt mit vielen Punkten, die einen direkten Austausch zwischen Vorstand und Mitgliedern erforderten. So wurde nach mehrmonatiger Beratung durch den Landessportbund (LSB) NRW eine neue Vereinssatzung, die den Klub mit modernen Strukturen in die Zukunft führen soll, einstimmig verabschiedet. „Wir haben im Vorgriff auf diese Änderung probeweise bereits 18 Monate in diesen neuen Strukturen mit sechs Fachbereichen gearbeitet“, sagt Glehns 1. Vorsitzender Norbert Jurczyk. „Die Erfahrungen waren so gut, dass wir den Mitgliedern nun vorgeschlagen haben, die Satzung zu optimieren. Toll war, dass die Versammlung uns ohne Ausnahme auf diesem Weg gefolgt ist.“
Demnach bildet Jurczyk mit den bisherigen Funktionsträgern Jürgen Dressler (2. Vorsitzender), Andrea Jakob (Geschäftsführerin) und den neu als Kassierer gewählten Dirk Lindenbeck den sogenannten geschäftsführenden Vorstand, der operativ um die Leiter von sechs Fachbereichen erweitert wird: Vier der sechs Bereiche werden in Personalunion durch den geschäftsführenden Vorstand geleitet, die Nummer fünf (Laura Otto; Jugend) und sechs (Christian Abraham; Events) rücken neu in den erweiterten Vorstand auf.
Die Personalie Otto als neue Jugendleiterin hatte sich erst wenige Tage vor der Versammlung herauskristallisiert. Noch beim Jugendvereinstag eine Woche zuvor war nicht absehbar, dass der bisherige Jugendchef Sebastian Patzel aus beruflichen Gründen sein Engagement im Verein drastisch reduzieren muss und seinen Posten zur Verfügung stellt. „Nach kurzer interner Suche hatte sich Laura bereit erklärt, den Job zu übernehmen. Ich bin der Überzeugung, dass Sie die Aufgabe hervorragend meistern wird. Dabei wird sie von den Trainern und dem Vorstand alle erdenkliche Unterstützung bekommen“, sagt Jurczyk. Die 26-Jährige ist aktive Spielerin der 1. Damen, Trainerin der in der Niederrheinliga spielenden B-Juniorinnen und eine der aktuellen Ehrenamtspreisträgerinnen „Mädchen und Frauen im Sport“ des Landes Nordrhein-Westfalen.
Verabschiedet wurde auch eine neue Beitragsstruktur für die Jugendmannschaften, die eine deutliche Vereinfachung der bisherigen Regelungen vorsieht. „Die neuen Regelungen machen mir als Kassierer das Leben etwas einfacher“, sagt Horst Rögels, der die Bücher der Jugend führt. „Wir haben damit auch keine verdeckte Beitragserhöhung vorgenommen, denn das Aufkommen bleibt nahezu gleich. Und bei den Senioren gab es aufgrund der stabilen Finanzverhältnisse im Verein keinen Handlungsbedarf“, so Rögels.
Zum Abschluss berichtete Co-Chef Dressler über die Verwendung des Spendenaufkommens aus der Flutopferhilfe. Fast 2.000 Euro waren bei den Sammlungen im Verein zusammengekommen, der SV wird diese Summe noch auf 2.500 Euro aufstocken und damit den SV Blau-Gelb Dernau unterstützen. Der Verein aus dem Ahrtal, in den Strukturen vergleichbar mit den Glehnern, steht nach der Hochwasserkatastrophe von einem riesigen Scherbenhaufen. Sowohl der recht neue Kunstrasenplatz als auch das Vereinsgebäude wurden durch das Hochwasser mehr oder weniger komplett zerstört. Dressler möchte die Mittel aber nicht als eine Einmalgabe sehen: „Wir planen mit dem Verein eine langfristige Partnerschaft über die Spendengelder hinaus. Vorgesehen ist auch, dass wir noch in diesem Jahr mit einer großen Helferschaft nach Dernau fahren und dort mit anpacken, wo Hilfe benötigt wird.