Jahreshauptversammlung des SV Glehn: Jurczyk beerbt Drillges als Glehner Vereinschef

Freundschaftlicher Übergang: Norbert Jurczyk (r.) wird Nachfolger von Markus Drillges als Vorsitzender des SV Glehn

Wie die Bilder sich gleichen: 2012 beerbte Norbert Jurczyk Markus Drillges als Jugendleiter, seit Freitag ist der gebürtige Neusser in Nachfolge des Glehner Urgesteins nun auch Vorsitzender des mit 21 Mannschaften im Spielbetrieb größten Korschenbroicher Fußballvereines: Die Mitglieder des SVG wählten Jurczyk bei ihrer Jahreshauptversammlung einstimmig zum neuen Vereinschef.


„Ich nehme dieses Amt sehr dankbar und mit Hochachtung vor Drillges Leistungen an“, sagte der 51 Jahre alte Verwaltungsbeamte, der dem Verein seit 2005 bislang als Trainer und Jugendleiter diente. Gleichzeitig appellierte Jurczyk an den Teamgeist in der 600 Mitglieder starken „football family“: „Markus hat hier als Spieler, Trainer und Funktionär große Fußstapfen hinterlassen und stets auf den Faktor Teamarbeit gesetzt. Auch Theo Esser hat als Finanzchef Maßstäbe gesetzt. Ich würde mich freuen, wenn es uns im Vorstand gelänge, diese erfolgreiche Arbeit fortzusetzen und dabei die Mitglieder noch näher zusammenrücken zu lassen.“ Dazu will die Vereinsführung das kommende erste Halbjahr 2020 nutzen, sich strukturell neu aufzustellen: „Die Trennung in Hauptverein und Jugendabteilung ist in dieser Form nicht effektiv“, sagt der 2. Vorsitzende Jürgen Dressler, der den Prozess intensiv begleitet. Im Kern einer Strukturreform soll künftig Fachbereiche mit entsprechenden Fachvorständen die Vereinsgeschicke lenken.

Denn auch der langjährige Kassierer Heinz Theo Esser kandidierte nach knapp zehn Jahren Vorstandsarbeit nicht wieder für seinen Posten. Zuvor konnte der Pensionär die SV-Mitglieder aber mit den aktuellen Finanzzahlen begeistern: Denn der Verein konnte 2019 einen Großteil seines 2012 für den Bau des Kunstrasenplatzes aufgenommenen Kredit tilgen. „2022 werden wir dann schuldenfrei sein“, berichtete Esser dem Plenum. Der scheidende Drillges lobte dafür nochmals ausdrücklich die Verdienste des langjährigen Sparkassen-Mitarbeiters: „2012 haben uns viele nicht zugetraut, dass wir einen eigenen Kunstrasen bauen, zehn Jahre später haben wir ihn tatsächlich abbezahlt. Das ist vor allem auch Theos umsichtiger Finanzführung zu verdanken“, so der 49-Jährige.

Einziger Wermutstropfen: Für den ausscheidenden Kassierer konnte noch kein Nachfolger gefunden werden. „Wir waren mit einigen Kandidaten im Gespräch, letztlich hat es leider noch nicht gepasst“, sagt Jurczyk, der aber zuversichtlich ist, dass sich aus den eigenen Reihen noch Verstärkung für den Vorstand meldet. Dies hat jedenfalls schon bei zwei Beisitzer-Posten funktioniert. Für Dirk Gehendges und Christian Böhme rücken Bernd Gobiet und Hartmut Zierau in die Vorstandsriege. Timo Lötzgen wurde dorthin wiedergewählt.

Zuvor hatte der Vorstand über die anstehenden Projekte für das kommende Jahr berichtet. Zum einen wird die Stadt Korschenbroich im laufenden Jahr aus Mitteln des Bundesförderprogrammes zur Sanierung von Sportanlagen die bisherige Trainingswiese an der Johannes-Büchner-Straße in einen Kleinfeld-Kunstrasen, der dem Verein in den Abendstunden und am Wochenende für Training und Spielbetrieb zur Verfügung stehen wird, umwandeln. Darüber hinaus hoffen die Glehner auf eine Förderzusage aus dem Landesprogramm „Moderne Sportstätten“ mit der die Flutlichtanlagen auf LED umgerüstet werden sollen. Für beide Programme muss der Verein auch Eigenmittel aufwenden. Zur Freude des neuen Vereinschefs bleibt Drillges als Projektleiter für die Umsetzung dem Klub erhalten.