Strahlender Sonnenschein begleitete die „Tage der Ehre“ in Glehn
Ein vier Tage lang anhaltender strahlender Sonnenschein begleitete die 23. Ausgabe der Glehner Pfingstturniere und war damit mitverantwortlich für die prächtige Stimmung beim großen Fußball-Fest an der Johannes-Büchner-Straße. Der ausrichtende SV Glehn hatte von Freitag bis Montag insgesamt 72 Mannschaften in den jüngsten Altersklassen zu einem der größten und nach einhelliger Meinung der Gäste auch schönsten Turnier in der Region für Kinderfußball eingeladen. So erklärt sich die hohe Zahl der Anmeldungen, die bereits das Turnier 2019 gebucht haben.
Dieses Turnier lebt wie kein zweites vom ehrenamtlichen Engagement seiner Helfer: „Ohne unsere Trainer und die Eltern der der teilnehmenden Mannschaften läuft hier so gut wie gar nichts“, sagt Glehns Jugendleiter Norbert Jurczyk, der das Turnier dann auch unter das Motto „Tage der Ehre“ gestellt hatte. Am Freitag überbrachte dann Hermann-Josef Baaken, Vorsitzender des Sportbundes Rhein-Kreis Neuss, die frohe Nachricht, dass der SV Glehn in der gleichnamigen Aktion des Landessportbundes NRW berücksichtigt werden konnte und dafür einen Zuschuss über 500 Euro erhält. Der Jugendvorstand nahm dies direkt zum Anlass, alle Helfer des Pfingstturnieres zum gemeinsamen „Rudelkucken“ des DFB-Pokalfinales einzuladen und den Zuschuss damit direkt an die Ehrenamtler weiterzuleiten.
Überdies freuten sich die Organisatoren über eine große Spendenbereitschaft. Besonders die Familie Kallen vom Oberverkauf Schloss Dyck stellte frisches Obst für die berühmte Glehner „Sportlerschale“ zur Verfügung, ebenso viele Eltern, die reichlich vitaminreiches „Material“ mitbrachten. Aber auch einige Lebensmittelhändler im Umkreis beteiligten sich dankenswerterweise.
Eine besondere Hilfe leistete dann spontan Frank Pesch: Der Vater einer U9-Spielerin hörte davon, dass der jahrelange Partner für Tische und Bänke abgesprungen war und organisierte über die sozialen Netzwerke einen Aufruf zur „Bankspende“, damit die zahlreichen Gäste an den vier Turniertagen über ausreichend Sitzmöglichkeiten verfügen konnten. Pesch organisierte sich dann auch noch einen Anhänger und sammelte Tische und Bänke im Umkreis ein. „Der Zusammenhalt hier im Dorf ist riesengroß“, so Jurczyk, „alle helfen mit, dass unser Turnier ein gigantischer Erfolg wird. Die Nachbarschaft organisiert Zelte, die Hilfsorganisationen wie Malteser und DRK helfen mit Equipment und bei unseren Helfern wächst schon die nächste Generation heran.“ Zahlreiche Jugendspieler des SV Glehn verbrachten alle Tage auf der Anlage, übernahmen feste Aufgaben oder packten einfach dort mit an, wo Hilfe benötigt wurde.
Im Vorfeld des Turniers war dem Chef-Koordinator Georg Goffin die Nervosität aber sichtlich anzumerken. Denn die erstmals seit 1966 in NRW stattfindenden Pfingstferien sorgten Anfang Mai doch noch für einige Ausfälle: „Dabei waren wir an Weihnachten schon ‚ausverkauft‘ und mussten vielen Vereinen absagen. Als wir dann im April die verbindlichen Unterlagen versendet haben, stellte sich bei einigen Mannschaften heraus, dass sie die Ferien gar nicht auf dem Schirm hatten“, so Goffin. Bei den Bambinis fehlten in der Summe zwei Teams, bei der E-Jugend am Montag sogar drei von 18. „Wir haben dann nochmals nachgesteuert und einige Mannschaften nachmelden können. Leider sind aber viele Eltern spontan mit ihren Kindern in den Urlaub gefahren, das ist dann sehr schade, wenn dadurch eine Mannschaft plötzlich nicht mehr antreten kann.“
Sportlich bekamen die Zuschauer im Glehner Sportpark dennoch einiges geboten. Am „Girls day“ am Freitag holten sich die U15-Mädels der SVGG Haan den Turniersieg, bei der U13 triumphierte der gastgebende SV, der U11-Titel ging in die Neusser Nordstadt an die SVG Weißenberg. Der Samstag stand dann mit den Mini-Bambinis, den Bambinis und den U9-Mädchen, die erstmals in der Geschichte des Glehner Pfingstturnieres eine eigenständige Runde austrugen, ganz im Zeichen des Erlebnisfußballs. „Deswegen wird in diesen Altersklassen auch kein Turniersieger ermittelt“, sagt Jurczyk. Fußballkreis-Vorsitzender Dirk Gärtner fand in seiner Ansprache vor der Siegerehrung auch nur lobende Worte: „Was unsere Vereine im Kreis an der Basis leisten, ist beeindruckend. Und der SV Glehn geht hier mit leuchtendem Beispiel voran. Wer hätte noch vor zehn Jahren gedacht, dass einmal so viele junge Mädchen Fußball spielen würden, dass hier ein eigenes Turnier veranstaltet werden kann.“ Am Sonntag gewannen die Sportfreunde Baumberg das durch und durch harmonisch verlaufende F-Jugend-Turnier, am Montag bildete das starke Team von Union Velbert bei der E-Jugend als Turniersieger den Abschluss der viertägigen Wettbewerbe.
Die besonders kindgerechte Ausrichtung der Veranstaltung hat für Jurczyk und seiner „Football family“ in Glehn oberste Priorität. „Wir stellen die Kinder absolut in den Mittelpunkt der Veranstaltung, sowohl sportlich als auch beim Programm rund um das Turnier“, sagt der 49-Jährige. So erhält beispielsweise jedes teilnehmende Kind nach Turnierende eine eigene Figur als Andenken. „Wir organisieren das Turnier nicht, weil wir Geld verdienen möchten. Alleine für die Preise an die Kinder geben wir rund 2.000 Euro aus“, so Glehns Jugendchef, der erst dann zufrieden ist, wenn die Gäste im Gefühl nach Hause fahren, einen schönen Tag mit vielen positiven Erlebnissen bei Freunden verbracht zu haben. „Dann haben wir alles richtig gemacht“.